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Österreichischer Kunstpreis 2025 und Hans-Hollein-Kunstpreis für Architektur 2025

Das Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport gibt die Gewinner:innen des Österreichischen Kunstpreises 2025 und des Hans-Hollein-Kunstpreises für Architektur 2025 bekannt.

Der Österreichische Kunstpreis geht heuer an sechs Künstler:innen und zwei Kollektive. Die Preisträger:innen sind:

  • Florian Pumhösl (Bildende Kunst)
  • Theater im Bahnhof (Darstellende Kunst)
  • Philipp Fleischmann (Filmkunst)
  • Kulturverein St. Ulrich im Greith (Kulturinitiativen)
  • Robert F. Hammerstiel (Künstlerische Fotografie)
  • Hanno Millesi (Literatur)
  • Margarete Jahrmann (Medienkunst)
  • Franz Hautzinger (Musik)

Mit dem Hans-Hollein-Kunstpreis für Architektur wird Claudia Cavallar gewürdigt.

Bundesminister für Kunst und Kultur und Vizekanzler Andreas Babler: "Kunst ist ein Raum für echte gesellschafts- und demokratiepolitische Debatten. Sie fängt die Stimmungen unserer Zeit ein, bricht Routinen auf und bringt Menschen miteinander ins Gespräch. In Farben, Formen, Klängen und digitalen Räumen erzählt sie Geschichten, die berühren, provozieren und inspirieren.

Der Kunstpreis macht kreative Stimmen sichtbar, die neue Perspektiven eröffnen und den Mut haben, Grenzen zu verschieben. Er stärkt die Wertschätzung für schöpferisches Schaffen und zeigt, wie Kunst Brücken zwischen Menschen, Zeiten und Ideen baut. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern des Österreichischen Kunstpreises 2025 herzlich."

Der Österreichische Kunstpreis und der Hans-Hollein Kunstpreis für Architektur werden jährlich vom Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport vergeben und sind mit 20.000 Euro dotiert.

Die Auszeichnungen werden etablierten Persönlichkeiten des kulturellen Lebens, die mit einem umfassenden, international anerkannten Gesamtwerk hervorgetreten sind, zuerkannt. Die Auswahl der Preisträger:innen erfolgt durch eine Expert:innenjury.

Die Preisträger:innen im Detail

Florian Pumhösl zählt seit fast drei Jahrzehnten zu den international profiliertesten Künstlern Österreichs. Sein Werk basiert auf einem dezidiert analytischen Ansatz, der ethnografische und historische Methoden mit gestalterischen Fragestellungen verknüpft. Auf einzigartige Weise verbindet er Forschung mit Abstraktion. Anstatt Bildwelten zu attackieren oder zu überschreiben, ergänzt er sie, richtet sie aus, transformiert und formatiert sie neu.

Sein künstlerisches Schaffen wurde in renommierten Institutionen weltweit präsentiert, so etwa im Mudam in Luxemburg, im Stedelijk Museum in Amsterdam, im Kunsthaus Bregenz sowie in der Kunsthalle St. Gallen. Zudem war er in zentralen Großausstellungen vertreten, wie bei der documenta 12 sowie der Biennalen von Venedig, São Paulo und Lyon. Einen herausragenden Beitrag leistete Pumhösl 2024 in Zusammenarbeit mit dem Architekten Walter Kräutler durch die Gestaltung der Retrospektive Medardo Rosso: Die Erfindung der Modernen Skulptur im mumok in Wien. Mit seinem künstlerisch-kuratorischen Konzept trug Pumhösl nicht nur wesentlich zum großen internationalen Erfolg der Ausstellung bei, sondern setzte auch einen bedeutenden Impuls für die Weiterentwicklung museologischer Präsentationsformen in Österreich.

Das Theater im Bahnhof (TiB) begeistert seit über 30 Jahren mit lebendigen, klugen und gut erzählten Geschichten, die sich voller Energie, Mut und Entrüstung, manchmal mit Freude oder Zorn, aber immer mit Leidenschaft gesellschaftlich relevanten Themen und Inhalten widmen. Mit seinen dynamischen, theatralischen Formaten und vielfältigen Produktionen ist das TiB diesem Anspruch treu geblieben. Ungebrochene Fantasie und großer Gestaltungswille treiben das TiB weiterhin an, den Dialog mit seinem Publikum zu suchen. Dabei bleibt es stets dem Wesenskern des Theaters verpflichtet: dem uneingeschränkten, freien, szenischen Denken und dem kompromisslos offenen Spiel. Das Team des TiB arbeitet mit radikaler Liebe zum Theater und immer noch quicklebendiger Neugier auf dessen unerschöpfliche Formen und Möglichkeiten.

Website: www.theater-im-bahnhof.com

Philipp Fleischmann arbeitet an der Schnittstelle von Film und bildender Kunst. Sein Werk ist kompromisslos dem analogen Medium verpflichtet, dessen materielle, institutionelle und infrastrukturelle Bedingungen er reflektiert. Im Mittelpunkt steht daher nicht allein das bewegte Bild, sondern die physische und konzeptionelle Auseinandersetzung mit den Voraussetzungen seiner Herstellung, Rezeption und Zirkulation. Neben seinem künstlerischen Werk leistet Fleischmann einen zentralen Beitrag zur Vermittlung und Förderung filmischer Praxis. Seit 2014 prägt er als künstlerischer Leiter der Schule Friedl Kubelka für unabhängigen Film entscheidend die Ausbildung und das Verständnis des experimentellen Films in Österreich und darüber hinaus.

Fleischmanns Arbeiten wurden unter anderem bei der Biennale von São Paulo, der Biennale de Lyon, im mumok, der Secession Wien, im Berlinale Forum Expanded, auf der Viennale sowie im Anthology Film Archives New York gezeigt. Philipp Fleischmann entwickelt mit seinem Schaffen den Experimentalfilm sowohl inhaltlich als auch formal entscheidend weiter. Er verbindet medienimmanente Forschung mit gesellschaftlicher Reflexion und leistet so einen Beitrag zur Zukunft des künstlerischen Films.

Die Erfolgsgeschichte des Greith-Hauses begann vor 25 Jahren. Hochkarätige Ausstellungen von Künstler:innen wie Maria Lassnig, Günther Brus, Valie Export oder Franz Grabmayr legten das Fundament für ein außergewöhnliches Kulturprogramm. Heute prägt das Team um Isabella Holzmann ein breit vernetztes, lokal verankertes und von Ehrenamt getragenes Kulturleben: Schüler:innenprogramme, regionale Kulinarik, Kooperationen mit Nachbarschaftsfestivals, Blasmusik, Theater, Film, Diskursabende, Literatur, Mode, die Gerhard-Roth-Bibliothek und ein starkes Musikprogramm. Mit seinem pluralistischen Ansatz überwindet das Greith Haus die künstliche Trennung zwischen "Volks-" und "Hochkultur" und schafft Begegnungen auf Augenhöhe.

Website: www.greith-haus.at

Robert F. Hammerstiel beobachtet und reflektiert in seinem Werk die Kollision von realer Welt und sich rasant wandelnden Medienlandschaften. Besonders die Fotografie, die in diesen vergangenen Jahrzehnten tiefgreifende Veränderungen durchlaufen hat, denkt er immer wieder neu und stellt das traditionelle Bild konsequent in den jeweiligen Zeitgeist. Seine Fotografiezyklen dienen einer bildhaften Analyse, sie sind aber auch und vor allem Ausgangspunkt für Installationen, in denen er uns anhand banaler Alltagsgegenstände zeigt, wie sehr unsere ganz privaten Vorstellungen von Glück durch die Konsumwelt geprägt sind. Mit seinem gesellschaftskritischen Blick hält Hammerstiel unserer Gegenwart einen Spiegel vor und zeigt eine Umwelt, die zur Gänze gestaltet und inszeniert erscheint.

Website: www.hammerstiel.net

Hanno Millesi zählt in seinem vielfältigen Prosawerk zu den unverwechselbaren und virtuosen Stimmen der österreichischen Gegenwartsliteratur. Er verbindet Belesenheit und literaturtheoretische Fundierung mit großem Einfallsreichtum und einem ironischen Blick auf unsere Wirklichkeit und ihre Beziehungskonstellationen. Millesi lehrt sein Publikum, den Alltag als wahnwitzige Inszenierung zu erkennen und das Aus-der-Rolle-Fallen als phantastische Form von Freiheit zu genießen. Seine Romane und Erzählungen beeindrucken durch penible und souveräne Sprachkunst und Strenge in der formalen Durchführung, die auf wundersame Weise nicht bloß Erkenntnis, sondern vor allem Komik erzeugen. Millesis Blick auf die Avantgarde ist stets ironisch – also auch selbstironisch – und inspiriert ihn zu einer postavantgardistischen Fabulierkunst. Als Nachkomme der verschiedenen Avantgarden weisen ihn seine verspielten, raffinierten Collagen aus. Literatur funktioniert in seinem Werk immer auch als Metaliteratur: klug, ausgefuchst, gehauen und gestochen formuliert.

Website: www.hanno-millesi.com

Margarete Jahrmann hat ihr Leben einer ernsthaften Auseinandersetzung mit dem Spiel verschrieben oder einer spielerischen Herangehensweise an ernste Themenkomplexe in digitalen Kulturen, Technopolitik und kritischer Virtuosität und Virtualität. Die 1967 geborene Medienkünstlerin ist Hackerin, Forscherin, Professorin und damit Experimentatorin. Ihre Praxis reicht von Manifesten und akademischen Schriften über anarchische Netzkunst, selbstgebaute Server und experimentelle Computerspiele bis zu Installationen, performativen Settings und interaktiven Ausstellungsformaten. Jahrmann verbindet Kunst und Aktivismus mit digitalen Kulturen und erschafft zeitgemäße Formen experimenteller Spielkunst. Sie hört dabei nie auf, sich selbst kritisch zu hinterfragen. Ihr Werk zeigt vor allem eines: Wir müssen nicht gegeneinander spielen, sondern miteinander.

Website: https://www.margaretejahrmann.net

Franz Hautzinger, Trompeter und Klangforscher, hat sich mit absoluter Hingabe der Musik verschrieben. Seine Leidenschaft gilt der Suche nach Klängen und unterschiedlichsten Facetten von Geräuschen, die er meisterhaft mit seinem Instrument hervorbringt. Seine stetige Arbeit an neuen Ausdrucksformen lässt ihn immer neue Strömungen entwickeln und neue Formationen auf die Bühne bringen. Sein musikalischer Weg wurde von einer plötzlichen Lippenlähmung unterbrochen, die er kreativ zunutze wusste. Er komponierte und arrangierte zahlreiche Werke für große Besetzungen und entwickelte sich zu einem Spezialisten für Arrangiertechniken. Allmählich kehrte er auch selbst in große Formationen zurück, bevor er sich zunehmend auf seine Solokarriere konzentrierte. Hautzinger gründete eine Vielzahl von Ensembles. Als Beispiele seien hier das Regenorchester, das mit grafischen Notationen und dirigierten Handzeichen arbeitet, sowie ein Trio mit Martin Siewert und Wolfgang Reisinger genannt. Parallel entwickelte er sein Soloprojekt Gomberg, mit dem er auf Tourneen die ganze Welt bereiste.

Website: http://www.franzhautzinger.com/

Claudia Cavallars Architektur lebt vom Paradox des Kleinen: In der Auseinandersetzung mit dem kleinen Maßstab, mit Interieurs, Innenräumen und kleinen Dingen entstehen große Räume – Orte, die von einer inneren Weite und Tiefe durchdrungen sind. Mit struktureller Klarheit und konzeptueller Schärfe schafft Cavallar Beziehungen zwischen Raum, Objekt und Wahrnehmung. Hier trifft sich das Gestalten und Kuratieren von Ausstellungen mit dem Entwerfen von Häusern und Innenräumen. Claudia Cavallar entwickelt die Technik des Zusammenstellens von Dingen: Farben, Oberflächen, Gegenstände fügen sich zu sinnlich-intelligenten Anordnungen mit großer Präsenz. In der Auseinandersetzung mit den Werken von Josef Frank, Hermann Czech und den Künstler:innen der Wiener Werkstätte entfaltet sich Cavallars Werk als vielschichtige Vermittlung zwischen Geschichte und Gegenwart, Gestaltung und Bedeutung. Auf beeindruckend selbstverständliche Weise schenkt Claudia Cavallar dem kleinen Maßstab außerordentliche Größe – Architektur, die ihre Grenzen unaufgeregt überschreitet.

Website: https://www.claudiacavallar.at/