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Österreichischer Buchpreis

Das Ministerium für Kunst und Kultur, der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels und die Arbeiterkammer Wien richten gemeinsam den jährlich zu vergebenden Österreichischen Buchpreis aus. Ziel des Wettbewerbs ist es, die Qualität und Eigenständigkeit der österreichischen Literatur zu würdigen und ihr im gesamten deutschsprachigen Raum die gebührende Aufmerksamkeit zu verschaffen.

Der Preis ist mit insgesamt 45.000 Euro dotiert. Die Entscheidung über die Auszeichnungen des Österreichischen Buchpreises trifft eine unabhängige Fachjury. Teilnahmeberechtigt sind Verlage, die Mitglieder im Hauptverband des Österreichischen Buchhandels sind, im Börsenverein des Deutschen Buchhandels oder im Schweizer Buchhändler- und Verlegerverband.

Informationen zur Einreichung:

oesterreichischer-buchpreis.at

Österreichischer Buchpreisträger 2025

Dimitré Dinev, Foto: Minitta Kandlbauer
Foto: Minitta Kandlbauer/hvb

Dimitré Dinev
"Zeit der Mutigen"
(Kein & Aber)

Bestes deutschsprachige belletristische, essayistische, lyrische oder dramatische Werk einer österreichischen Autorin bzw. eines österreichischen Autors.
Preissumme:  20.000 Euro

Begründung der Jury:

"Man steigt atemlos in diesen Text ein: Eva, ein Dienstmädchen, will sich in der Wiener Donau ertränken, verliert stattdessen ihre Unschuld in den Armen eines Leutnants, der Krieg bricht aus, sie wird Krankenschwester, sucht ihren Liebhaber, findet ihn, er erkennt sie nicht wieder, sie gibt ihm eine Chance, er nützt sie nicht, sie lässt seine Wunde nicht heilen, um ihn zu halten, lässt sein Bein amputieren, um ihn zu binden, doch er überlebt die Operation nicht. Das ist kein Spoiler, denn man hat bis an diese Stelle erst 15 Seiten gelesen. Wie kann der Autor diese Intensität 1200 Seiten halten, fragt man sich. Er kann.

Dimitré Dinev hat zwanzig Jahre an seinem Mammutroman Zeit der Mutigen gearbeitet: ein Panorama von vier Generationen, das sich von den Wirren der k. u. k. Monarchie über Faschismus und Kommunismus bis in die 1990er-Jahre spannt. Im Zentrum steht Meto, eine schillernde Figur, die gleichsam als historischer Zerrspiegel durch die Epochen wandert. Seine Amnesie nach einem Kopfschuss im Zweiten Weltkrieg ermöglicht Dinev ein Spiel mit Identitäten, das in immer neuen familiären Verzweigungen aufgeht. Ein Netz aus Geschichten entfaltet sich, in dem Kriege, Despotien und Zufälle die Schicksale der Menschen lenken und in dem die Donau als verbindendes, unaufhörlich fließendes Motiv alle Stränge zusammenhält.

Zeit der Mutigen ist ein Kraftakt, ein ‚totaler Roman‘, der an die großen Erzähler des 20. Jahrhunderts erinnert, aber eindeutig im 21. Jahrhundert beheimatet ist und in einer Reihe mit Roberto Bolaños 2666 oder Hilary Mantels Wolf Hall-Trilogie stehen kann. Ein humanistisches Monument von einem Buch, das größer ist als Österreich, und das zeigt: Die Zeit der Mutigen ist noch lange nicht vorbei."

Debütpreis 2025

Florian Dariz, hvb

Miriam Unterthiner
„Blutbrot“
(edition laurin)

Bestes Debüt einer österreichischen Autorin oder eines österreichischen Autors
Preisgeld: 10.000 Euro (gestiftet von der Arbeiterkammer)

Begründung der Jury:

"Miriam Unterthiners Theatertext Blutbrot nimmt sich eines Kapitels der Südtiroler Nachkriegsgeschichte an, das bislang kaum literarisch bearbeitet wurde: der Fluchthilfe für NS-Verbrecher über den Brennerpass. Figuren wie Eichmann oder Mengele passierten auf ihrem Weg nach Italien und weiter nach Südamerika eine Region, die heute gerne als idyllische Landschaft inszeniert wird und deren Mitverstrickung lange verdrängt blieb

Unterthiner begegnet diesem schwierigen Stoff nicht mit dokumentarischem Realismus, sondern mit großer poetischer Wut und Wucht. Indem sie ‚Das Dorf‘, ‚Das Brot‘ oder ‚Die Landschaft‘ selbst zu Figuren macht, öffnet sie den Blick auf Mechanismen kollektiven Schweigens und stellt Fragen nach Erinnerung, Verantwortung und Schuld. Das Historische wird so zur Metapher für eine Gegenwart, in der Ressentiments und die Angst vor dem Fremden erneut virulent sind. Unterthiner erschafft eine kraftvolle Sprache, die bildstark und präzise das Verschüttete freilegt und dabei einen schreienden, oft verzweifelten Humor entwickelt. Das Grundnahrungsmittel Brot wird dabei, unterstützt durch die Figur Max Brod, zur schwer verdaulichen Kost. Blutbrot zeigt, wie sich unsere grausame Geschichte in Körper, Sprache und Landschaft einschreibt und wie sie vielleicht doch durch einen ‚Nationalhumanismus‘ überwunden werden könnte."

Buchpreis 2025 - Shortlist

Bisherige Preisträger:innen