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108. Sitzung des Kunstrückgabebeirats – zwei Empfehlungen beschlossen

In seiner 108. Sitzung hat der Kunstrückgabebeirat Beschlüsse zu Sammlungsgegenständen aus der Österreichischen Nationalbibliothek und dem Theatermuseum (KHM-Museumsverband) gefasst.

Atelier Adèle

Auf Grundlage der Arbeit der Kommission für Provenienzforschung befasste sich der Beirat mit einem äußerst umfangreichen Konvolut an Fotonegativen des berühmten "Atelier Adèle". Über 8.000 Negative haben am Standort des Ateliers am Graben in der Wiener Innenstadt die NS-Zeit überdauert, bis sie spätestens im Herbst 1945 der Österreichischen Nationalbibliothek übergeben wurden.

Der letzte Inhaber des Fotoateliers, Ernst Förster, war 1942 ins NS-Ghetto Theresienstadt deportiert worden und im Jahr darauf ebendort umgekommen; seine Frau Helene wurde im Vernichtungslager Auschwitz ermordet. Ernst Försters Tante Adele Perlmutter, später Heilpern, nach der auch das Atelier benannt war, war die erste weibliche k. k. Hof-Photographin gewesen.

Das jahrzehntelang äußerst erfolgreiche Unternehmen wurde im Oktober 1940 gelöscht, und mit Einziehungserkenntnis der Gestapo Wien wurde Ernst Försters gesamtes Vermögen zu Gunsten des Deutschen Reichs eingezogen. Daher empfahl der Beirat die Restitution der Negative an die Rechtsnachfolger:innen nach Ernst Förster.

Objekte aus dem Theatermuseum

Außerdem widmete sich der Kunstrückgabebeirat einer Reihe von Objekten aus dem Theatermuseum, die im Februar 1939 mit dem Hinweis auf den Mitbegründer des Theaters an der Wien, Josef Simon, inventarisiert wurden.

Er ist der Provenienzforschung insbesondere aufgrund der von ihm begründeten Sammlung zu Johann Strauss (Sohn) hinreichend bekannt. An die Erb:innen seiner Witwe Louise Simon, einer Schwägerin des Komponisten, dessen 200. Geburtstag heuer begangen wird, wurde erst kürzlich eine Zeichnung von Friedrich Schilcher aus der Albertina restituiert.

Das Werk, das einen Vorhangentwurf für das Theater an der Wien darstellt, wurde nach der Restitution von den Vereinigten Bühnen Wien angekauft, die es künftig im Pausenraum des Musiktheaters der Öffentlichkeit präsentieren werden

Nachdem die Recherchen zu den nunmehr gegenständlichen Stücken ergeben haben, dass hier eine Nachinventarisierung vorliegt und diese wohl bereits in den 1920er-Jahren von Josef Simon selbst der Theatersammlung übergeben worden waren, sprach sich der Beirat gegen eine Restitution aus.

Die Beiratsempfehlungen werden in der Folge Vizekanzler und Kunst- und Kulturminister Andreas Babler zur Entscheidung vorgelegt werden.

Schmuck aus der Kaiserlicher Schatzkammer

Kunst- und Kulturminister Andreas Babler wird die Kommission für Provenienzforschung auch für die Forschungen zu den in Kanada aufgetauchten Schmuckgegenständen beiziehen, die 1918 im Auftrag der Familie Habsburg-Lothringen aus der Kaiserlichen Schatzkammer entnommen und ins Ausland gebracht worden waren.

Beiratsempfehlungen