Staatspreise für literarische Übersetzung an Jacqueline Csuss und Ryszard Wojnakowski

Am 29. Juni 2025 wurden im Literaturhaus Wien die Österreichischen Staatspreise für literarische Übersetzung an Jacqueline Csuss und Ryszard Wojnakowski verliehen.
Der Preis ist mit jeweils 15.000 Euro dotiert.

Antje Contius, Leiterin S. Fischer Stiftung hielt die Festrede mit dem Titel:
Achtung vor dem Wort!
Von der Freude der Übersetzerinnen und Übersetzer an der Verantwortung.
Ausgezeichnet wurde die österreichische Übersetzerin Jacqueline Csuss mit dem Preis für die Übersetzung fremdsprachiger Literatur ins Deutsche, der polnische Übersetzer Ryszard Wojnakowski für die Übersetzung österreichischer Literatur in eine Fremdsprache.
Jacqueline Csuss - Übersetzung ins Deutsche
Mit dem Einfühlvermögen, mit dem Jacqueline Csuss an Texte herangeht, konnte sie die Jury überzeugen. Die Notwendigkeit guter Jugendliteratur ist eines ihrer großen Anliegen.
Die Jury begründete Ihre Entscheidung auch mit der Vielfalt von Csuss' übersetzerischem Werk.
Besonders hob die Jury die stilistische Treffsicherheit und überzeugende Lösungen für die Herausforderungen unterschiedlichster Texte hervor.
Jacqueline Csuss studierte Englisch und Spanisch am Institut für Übersetzer- und Dolmetscherausbildung (Fachbereich Übersetzen) der Universität Wien.
Seit Mitte der 1990er-Jahre widmet sie sich freiberuflich der literarischen Übersetzung, besonders aus dem Englischen, und deckt dabei verschiedene Genres ab, die von Kinder- und Jugendliteratur über Essays bis hin zu Erwachsenenprosa in all ihren Formen reichen.
Historische Themen und Jugendliteratur bilden einen Schwerpunkt in ihrer 30-jährigen hauptberuflichen Tätigkeit als Übersetzerin. Zu ihren übersetzten Autor:innen zählen etwa Watt Key, Bali Rai, Hella Pick und Mark Twain.
Ryszard Wojnakowski - Übersetzung in eine Fremdsprache
Der Übersetzungsbeirat betonte bei seiner Entscheidung die "beeindruckende Flexibilität seines Übersetzungsstils bei der Nachzeichnung komplexer syntaktischer Strukturen in den Übersetzungen von Musil, Bernhard und Handke".
Auch von der Vielfalt der übertragenen Texte zeigte sich der Beirat beeindruckt: "Stilsicher beweist Wojnakowski seine Kompetenz in den unterschiedlichsten literarischen Gattungen und Textsorten."
Ryszard Wojnakowski lebt und wirkt in Krakau.
Er studierte in Krakau Germanistik und Skandinavistik und war als Deutschlehrer und Verlagslektor tätig, bevor er sich ab 1993 seiner Laufbahn als freiberuflicher Übersetzer, Publizist und Literaturkritiker widmete.
Arbeiten:
Übertragungen eines breiten Spektrums von Werken der österreichischen Literatur des 19., 20. und 21. Jahrhunderts nehmen in seiner mehr als 30-jährigen Laufbahn als Übersetzer eine zentrale Rolle ein. Er hat Werke zahlreicher österreichischer Autor:innen in die polnische Sprache übertragen, darunter Ilse Aichinger, Elias Canetti, Peter Handke, Robert Musil, Daniel Wisser und Eva Menasse.
Zum Thema
Österreichische Staatspreise für literarische Übersetzung
Preisträger:innen von von 1985 bis 2024
(30.06.2025)