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Outstanding Artist Award 2025: Preisträger:innen stehen fest

Das Bundesministerium für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport (BMWKMS) gibt die Gewinner:innen des Outstanding Artist Awards 2025 bekannt. Der Preis geht heuer an acht Künstler:innen und drei Kollektive.

Kunst- und Kulturminister und Vizekanzler Andreas Babler:
"Der Outstanding Artist Award rückt Künstlerinnen und Künstler ins Zentrum, die mit ihrem Schaffen kraftvolle kulturelle und gesellschaftliche Impulse setzen und das zeitgenössische Kunstverständnis maßgeblich mitgestalten. Prämiert werden Persönlichkeiten und Institutionen, die mit visionärem Denken, gestalterischer Exzellenz und innovativem Schaffen neue Perspektiven eröffnen. Dieser Preis hebt die unverzichtbare Rolle der Kunst als Motor für gesellschaftlichen Wandel und intellektuelle Auseinandersetzung und echte Debatten hervor. Er ermutigt dazu, Konventionen zu hinterfragen, künstlerische Ausdrucksformen weiterzuentwickeln und mutig Neuland zu betreten.

Durch die Anerkennung außergewöhnlicher künstlerischer Leistungen wird ein lebendiger Raum geschaffen, in dem kreative Vielfalt gedeihen kann. Ich gratuliere den Preisträgerinnen und Preisträgern des diesjährigen Outstanding Artist Awards 2025 von Herzen."

Das BMWKMS zeichnet mit dem Outstanding Artist Award jährlich Künstler:innen aus, die ein aussagekräftiges Oeuvre vorweisen können und deren Arbeiten von künstlerisch überregionaler Bedeutung sind. Die Auswahl der Preisträger:innen erfolgt durch unabhängige Experten:innenjurys.

In der Sparte experimentelle Tendenzen in der Architektur wurde der Outstanding Artist Award bislang biennal vergeben. Ab 2025 wird der Preis auch in dieser Sparte jährlich ausgelobt. Damit wird das wachsende künstlerische und gesellschaftliche Potenzial dieser Disziplin gewürdigt und ihr innovativer Beitrag zum zeitgenössischen Kulturschaffen stärker sichtbar gemacht.

Die Preisträger:innen 2025

Liesl Raff hat eine unverwechselbare bildhauerische Sprache entwickelt, die Körperlichkeit und Materialität auf vielschichtige Weise thematisiert. Ihre Arbeiten schaffen soziale Räume, in denen Begegnung und gemeinschaftliches Erleben als zentrale Qualitäten von Kunst erfahrbar werden.

Seit 2016 experimentiert sie mit dem Material Latex, dessen wandlungsfähige und taktile Eigenschaften sie nutzt, um raumgreifende Skulpturen und Installationen zu schaffen. Diese können sich temporär in Bühnen für performative und musikalische Interventionen verwandeln. Ein zentrales Element ihrer Arbeit ist der Faltenwurf - ein kunsthistorischer Begriff, den sie neu interpretiert. Ebenso wichtig sind Zufall und die Erinnerungsfähigkeit des Materials, das äußere Einflüsse wie Licht oder Berührung speichert und diese Spuren als Teil seiner Geschichte sichtbar macht.

Website: Liesl Raff

DARUM steht für ein Theater, das nicht nur aufführt, sondern aufrüttelt. Seit seiner Gründung im Jahr 2018 hat das Wiener Kollektiv unter der künstlerischen Leitung von Victoria Halper und Kai Krösche durch die kraftvolle Behandlung großer Themen die Grenzen der Kunst ausgereizt. DARUM begreift Kunst als Raum für gesellschaftliche Auseinandersetzung. In ihren Arbeiten verschwimmen die Grenzen zwischen Fakt und Fiktion, um zielsicher den Finger auf das Widersprüchliche in unserer Gesellschaft zu legen. So entsteht ein Theater, das den Blick schärft – und das Denken in Bewegung bringt. Ob als begehbare Installation, digitale Intervention oder klassisches Bühnenstück: DARUM begegnet jedem Thema mit einem eigens entwickelten künstlerischen Format, wie auch bei der Produktion [EOL]. End of Life, die 2025 zum Berliner Theatertreffen eingeladen wurde.

Website: www.darum.at

Olga Kosanović gelingt es in ihren Filmen, komplexe gesellschaftliche Themen mit dokumentarischer Präzision und erzählerischer Leichtigkeit zugänglich zu machen. Häufig aus einer autobiografischen Perspektive heraus entwickelt, erweitern ihre Arbeiten den persönlichen Blick um eine analytisch scharfe, gesellschaftspolitische Dimension. So auch in ihrem ersten Langfilm Noch lange keine Lipizzaner, in dem sie ihre gescheiterten Versuche schildert, als in Österreich geborene Person eingebürgert zu werden.

Ausgehend von dieser persönlichen Erfahrung entwirft sie eine kluge und zugleich humorvolle Auseinandersetzung mit nationalen Identitätskonzepten. Mit Witz, kritischer Klarheit und formaler Verspieltheit legt sie die Widersprüche und Ausschlussmechanismen der österreichischen Staatsbürgerschaftsgesetzgebung offen. Dieser Langfilm lässt sich – weitergedacht -  auch als eine Art Summe ihres bisherigen Schaffens lesen.

Ihre Arbeiten, die bereits mehrfach ausgezeichnet und international gezeigt wurden, zeugen von großer filmischer Bandbreite: von analogem Experimentalfilm bis hin zu digital produzierten Arbeiten. Dabei tragen die Themen, denen sie sich widmet, stets die Spuren ihrer künstlerischen Vielseitigkeit und Neugierde. Das stilistische Pendeln wird zum Ausdruck einer biografischen wie professionellen Pluralität.

Website: www.olgakosanovic.com

Seit über zwei Jahrzehnten bewegt sich Sasha Pirker an den Schnittstellen von (feministischer) Film-, Kunst- und Architekturgeschichte. Hohe formale Konzentration und konzeptuelle Klarheit sind wesentliche Merkmale ihres Schaffens. Die Künstlerin verknüpft feministische Perspektiven mit feiner Ironie und verhandelt Räume, deren gesellschaftliche Strukturen klug und vielschichtig reflektiert werden. Humor fungiert dabei als präzises Mittel der Irritation. Architektur ist für Pirker zudem nicht nur Gegenstand, sondern Trägerin von Geschichten, Haltungen und Atmosphären – lesbar als Spiegel und Rahmen menschlicher Erfahrung, die sie in ihren Filmen subtil mit einem feinsinnigen Gespür für Tempo, Rhythmus und visuelle Komposition zusammenbringt. Pirker ist nicht nur eine versierte Filmemacherin, sondern auch eine profunde Kennerin der internationalen und insbesondere feministischen Filmgeschichte, die in ihre Praxis einfließt.

Gemeinsam mit Dorit Margreiter prägt sie seit vielen Jahren die filmische Ausbildung an der Akademie der bildenden Künste Wien und begleitet dort Generationen von Künstler:innen in ihrer Entwicklung.

Website: www.sashapirker.com

Petra Zimmermann ist eine Künstlerin, die sich mit außergewöhnlicher Konsequenz der Geschichte des Schmucks verschrieben hat. Sie nutzt historische Fragmente – seien es Formen, Materialien oder ästhetische Konzepte – nicht bloß als Zitate, sondern transformiert sie mit visionärer Kraft in etwas radikal Zeitgenössisches. Ihre Arbeiten schlagen so eine Brücke zwischen Vergangenheit und Zukunft: Sie schaffen Neues aus dem Alten, ohne dessen Ursprung zu verleugnen. Durch ihr Werk zieht sich ein roter Faden, der weit über reine Formfragen hinausweist. Dabei geht es immer um Zirkularität, materiell und ideell. Zimmermanns Schmuckstücke sind nicht nur innovativ im künstlerischen Sinne, sondern auch als Kommentare auf Wertschöpfung, Erinnerung und Wiederverwertung zu lesen. Damit beweist sie eindrucksvoll, dass Schmuck nicht nur getragen, sondern auch gedacht werden will.

Website: www.petrazimmermann.com

Daniel M. Büchel arbeitet an der Schnittstelle von Architektur, Kunst, Handwerk und gesellschaftlichem Engagement. Mit seinem Tun leistet er einen eigenständigen Beitrag zur zeitgenössischen Architektur in Österreich. Seine Projekte sind geprägt von einem experimentellen Zugang, der den gebauten Raum nicht nur als funktionale Hülle, sondern als sozialen und kulturellen Prozess versteht. Seine Bauten entstehen oft unter einfachen Bedingungen, mit gebrauchten Materialien und in enger Zusammenarbeit mit lokalen Akteur:innen. Er verfolgt dabei eine idealistische und bewusst unkonventionelle Praxis – mit einer klaren Haltung, die Gestaltung und Verantwortung verbindet. Projekte wie das Magdas Hotel in Wien, Kinderland Nanu in Linz oder die Schaffarei in Feldkirch zeigen, wie durch Handwerk und kollektive Zusammenarbeit lebendige, soziale Orte entstehen können. Er steht für Architektur, die experimentell, gemeinschaftlich und gesellschaftlich wirksam ist.

Website: https://buechel.wien

Der Verein Integrative Kulturarbeit, der hinter dem Festival sicht:wechsel steht, hat es sich seit 20 Jahren zur Aufgabe gemacht, das Potenzial inklusiver Kunst für ein großes Publikum erfahrbar zu machen. Er ist ein Inkubator und Multiplikator für die künstlerische Arbeit von und mit Menschen mit besonderen Bedürfnissen, die allzu oft als betuliches Nischenprogramm angesehen wird. Wer das Festival 2025 mit 45 Veranstaltungen quer durch alle Sparten und Genres von Literatur über Theater, Performance, bildende Kunst, Musik bis zu Radio gesehen hat, wird sich nie wieder so eine Herablassung erlauben: es wurde ein formidables zeitgenössisches und internationales Programm geboten, das große Resonanz beim Publikum fand.

Neben dem Festival macht die Initiative das ganze Jahr über Programm, wie die Sendereihe sicht:bar, die Kunst von Menschen mit besonderen Bedürfnissen regelmäßig vor die Kamera holt, Kunst, die dann auch gleich in der Online-Galerie auf der Website erworben werden kann. Die Initiative macht deutlich, dass inklusive Kunst kein Sonderprogramm, sondern eine Selbstverständlichkeit sein sollte, voll und ganz ‚integriert‘ in den österreichischen Kulturbetrieb.

Website: https://www.sicht-wechsel.at/

Andreas Duscha setzt sich in seiner künstlerischen Arbeit intensiv mit dem Medium der Fotografie auseinander. In einer technisch versierten und oftmals experimentellen Herangehensweise erforscht er die Möglichkeiten und Grenzen des analogen fotografischen Materials. Dabei reicht sein Spektrum bis zur Herstellung abstrakter Spiegelflächen durch das chemische Auftragen von Silberschichten – einem zentralen Element der klassischen Schwarz-Weiß-Fotografie.

Auch inhaltlich greift Duscha grundlegende Fragestellungen auf, die der Fotografie inhärent sind. So thematisiert er etwa verschiedene Darstellungsformen von Zeit oder untersucht die Bedeutung von Licht und Dunkelheit im ökologischen Zusammenhang – etwa in Form von Lichtverschmutzung. Diese Auseinandersetzung verfolgt er über Jahre hinweg mit großer Konsequenz und entwickelt seine künstlerischen Fragestellungen kontinuierlich weiter. Seine Arbeiten zeichnen sich dabei nicht zuletzt durch eine präzise formale Umsetzung aus.

Website: www.andreasduscha.com

Milena Michiko Flašar gelang schon mit einem ihrer frühen Romane der Durchbruch. Ich nannte ihn Krawatte (2012) überraschte mit hohen Verkaufszahlen und wurde sogar fürs Theater adaptiert – etwa im Maxim-Gorki-Theater aufgeführt. Flašars Schreibweise folgt einer klaren Linie, ohne sich selbst zu kopieren. Im Zentrum stehen bei ihr immer Außenseiter – Menschen, die am Rand der Gesellschaft leben. Mit viel Mitgefühl nähert sie sich diesen Figuren, oft begleitet von einer feinen Prise leisen Humors. Selbst Tochter einer japanisch-österreichischen Familie, stellt sie in ihren Werken immer wieder die Frage nach der eigenen Zugehörigkeit auch jenseits geografischer Grenzen.

Obwohl viele ihrer Geschichten in Japan spielen, wirken ihre Themen universell. Die Figuren in ihren Romanen sind glaubwürdig und menschlich gezeichnet. Flašar traut ihnen - mit Methoden, die durchaus als originell gesehen werden können - zu, aus ihrer Einsamkeit und Verlorenheit aufzutauchen. In ihrem jüngsten Roman Oben Erde, unten Himmel (2023) greift sie ein großes Thema auf. Ihre Hauptfigur arbeitet in einer besonderen Putztruppe, die Wohnungen von Menschen säubert, die einsam verstorben sind – sogenannte Kodokushi-Fälle.

Website: www.milenaflasar.com

Katrin Hornek ist eine in Wien lebende Künstlerin deren konsequent kollaborative und recherchebasierte Praxis sich über Video, Installation, Architektur und Performance erstreckt. Ihre vielschichtigen und in der Regel raumgreifenden Kompositionen entstehen in enger Zusammenarbeit mit Künstler:innen und Wissenschaftler:innen und schaffen so interdisziplinäre Settings, in denen sich neue Formen der Welterzählung entfalten. Im Zentrum ihrer Arbeit steht die präzise und kritische Auseinandersetzung mit dem Anthropozän: so verhandelt sie Themen wie den industriellen Kohlenstoffkreislauf, den Petrokapitalismus oder auch die Langzeitfolgen von Atomwaffentests.

Mittels Methoden wie der synthetischen Bilderzeugung, ihrer spielerischen künstlerischen Sprache, die sich auch in Formaten wie öffentlichen Workshops materialisiert, macht Hornek von jenen lokalen Verortungen aus die globalen Verflechtungen von menschlichen, landschaftlichen, tierischen und technischen Körpern spürbar. Ihre Arbeiten eröffnen kollektive sowie spekulative Räume, in denen diese Interdependenzen neu imaginiert werden können.

Website: www.katrinhornek.net

airborne extended ist ein international tätiges Ensemble für experimentelle zeitgenössische Klangkunst in der außergewöhnlichen Besetzung Flöte (Elena Gabbrielli), Cembalo/Keyboard (Sonja Leipold), Blockflöten/Paetzold (Caroline Mayerhofer) und Harfe (Tina Žerdin). Das Ensemble schließt an die Tradition der Kammermusik an, führt diese mit vielen Werkaufträgen jedoch direkt in das 21. Jahrhundert. airborne extended erweitert stetig seinen Radius und sucht unermüdlich die weltweite Zusammenarbeit mit jungen Komponist:innen, Klangkünstler:innen, Elektroniker:innen und Performer:innen. Durch die Beauftragung von neuen Werken für seine experimentell orientierte Besetzung, vor allem aber durch die gemeinsame Konzeption und Erarbeitung mit diesen, prägt airborne extended die komponierte und improvisierte „Kammermusik“ der Gegenwart wesentlich mit und trägt zur internationalen Wahrnehmung des österreichischen Musikschaffens auf dem Gebiet der zeitgenössischen Ensembles bei. Das Ensemble versteht sich als Vermittler starker, unmittelbarer musikalischer Ideen, die in unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern und Konzertreihen seinen Ausdruck finden, darunter PRISM# - ein multimediales Konzertformat im Spannungsfeld Musik-Elektronik-Objekte-Performance-Neue Medien.

Website: airborneextended.com/

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