"Women against War": Ausstellung im Museumsquartier eröffnet
Am 9. Dezember startete die Ausstellung Women against War am Vorplatz im Museumsquartier. Vizekanzler Andreas Babler, MQ Direktorin Bettina Leidl, Kuratorin Lölja Nordic und Künstlerin Daria Apakhonchich hielten die Eröffnungsreden.
Die Installation gibt Einblicke in 16 Lebensgeschichten von Frauen in Russland, die aufgrund ihrer politischen Überzeugungen und ihres Aktivismus Repression und staatlicher Gewalt ausgesetzt sind. Jede dieser Frauen wurde von einer Künstlerin aus Russland oder Belarus porträtiert, von denen die meisten anonym bleiben müssen, um ihre Sicherheit nicht zu gefährden.
Vizekanzler und Kunst - und Kultuminister Andreas Babler:
"Wenn Regime versuchen, kritische Stimmen zum Schweigen zu bringen, muss die Kunst sie sichtbar machen. Sie gibt jenen ein Gesicht, die im Dunkeln verschwinden sollen. Es ist unsere Aufgabe hinzusehen und solidarisch an der Seite jener zu stehen, die für den Frieden alles riskieren."
Seit Beginn der Invasion Russlands in die Ukraine haben Tausende von Frauen in Russland Maßnahmen ergriffen, gegen den Krieg und das Regime mit Straßenprotesten, organisierten subversiven Kampagnen wie selbstgedruckten Partisanenzeitungen zu protestieren. Als Reaktion erfuhren sie Repressionen, Verhaftungen bis hin zu langjährigen Haftstrafen. Allein seit Februar 2022 wurden mehr als 20.000 Menschen wegen der Kritik am Regime von Antikriegsäußerungen inhaftiert.
16 Lebensgeschichten
Für die Austellung porträtierte Daria Apakhonchich die Journalistin Oksana Baulina, die bei einem Raketenangriff in Kiew ums Leben kam.
Alexandra Skochilenko, Aktivistin, Musikerin und Schriftstellerin aus Sankt Petersburg kam im Rahmen eines Gefangenenaustauschs 2024 frei. Sie zeigt ein Porträt von Nadin Geisler, die in Russland zu einer der längsten Haftstrafen für politische Gefangene verurteilt wurde.
Auch die multidisziplinäre Künstlerin Alisa Gorshenina war aufgrund ihrer anti-kriegsorientierten Haltung selbst wiederholt Bedrohungen und politischer Repression ausgesetzt.
Feminist Anti-War Resistance (FAR)
Als Antwort auf den russischen Angriffskrieg gründeten feministische Aktivist:innen aus Russland am 25. Februar 2022 die Graswurzelbewegung Feminist Anti-War Resistance (FAR). Die erste Ausstellung zum Thema fand 2023 in Paris im öffentlichen Raum statt, um Frauen in Russland zu unterstützen, die politischer Unterdrückung und staatlicher Gewalt ausgesetzt sind.
Die Ausstellung im MQ wurde ebenso von Feminist Anti-War Resistance kuratiert und realisiert mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wohnen, Kunst, Kultur, Medien und Sport und in Kooperation mit dem MuseumsQuartier Wien.
Ausstellung
- Women against War
Museumsquartier Vorhof
09.12.2025 bis 31.01.2026
Eintritt frei